Skara Brae ist eine jungsteinzeitliche Siedlung auf Orkney. Sie liegt unmittelbar an der Westküste der Hauptinsel Mainland in Schottland. Sie wird in die Zeit zwischen 3.100 und 2.500 v. Chr. datiert und enthielt Keramik der Grooved Ware. Die Nutzung von Skara Brae endet mit der Glockenbecherkultur. Aufgrund ihres sehr guten Erhaltungszustandes wird Skara Brae auch das „Pompeji Schottlands“ genannt.
Nach einem gewaltigen Sturm in Schottland, der im Jahre 1850 über 200 Todesopfer gefordert hatte, wurden unter einer Düne einige Gebäude entdeckt. Zunächst begannen recht amateurhafte Untersuchungen an vier Häusern, die aber 1868 eingestellt wurden. Weitere Untersuchungen erfolgten in den Jahren zwischen 1928 und 1930. Eine Altersbestimmung nach der Radiokarbonmethode wurde Anfang der 1970er Jahre durchgeführt. Im Jahre 1999 wurde Skara Brae als Teil des Herz des neolithischen Orkney von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Skara Brae gilt als die am besten erhaltene Siedlung der Jungsteinzeit in Europa. Die Form ihrer neun Häuser ist auch von den Fundorten Rinyo und Barnhouse bekannt. Die Häuser sind aus Stein erbaut, da Holz (das normale Baumaterial der Jungsteinzeit) auf den Orkneys selten war.
Um Skara Brae wurden Rinder, Schafe oder Ziegen und Schweine gehalten sowie Gerste angebaut und wohl, wie im zeitgleichen Rinyo auf Rousay, auch Brot gebacken. Die Arl (ein einfacher Pflug) war bereits bekannt. Daneben lebten die Bewohner von Wild (Rehe wurden offenbar vom Festland auf die Inseln gebracht), Küstenfischfang (Dorsche), von Austern, Hummer, Muscheln und Seevögeln bzw. deren Eiern und den Sekundärprodukten der Viehhaltung (Käse, Milch). In Skara Brae wurde eine Werkstatt gefunden, in der lokale Steine verarbeitet wurden, wie beispielsweise Carved Stone Balls, von denen dort fünf Exemplare gefunden wurden. Funde von Hämatit, der von Hoy stammt, zeigt, dass es einen Austausch unter den Inseln des Archipels gab.